Temporäre Entwendung eines Kunstwerks zur Schenkung an Catella GmbH, kollektive Arbeit
Wem Sein? Kollektiv
Kunstakademie Düsseldorf -- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -Königsallee 106, Düsseldorf
Professioneller Bildtransport
eines „Gurskys“ aus der Düsseldorfer Kunstakademie in die Königsallee 106,
Gala zur Schenkung an die Immobilienfirma Catella GmbH
False Spring, Düsseldorf
Aktion, bei der eine, angeblich Andreas Gursky zugeschriebene, riesige, gerahmte Fotoarbeit aus der Kunstakademie Düsseldorf entwendet wurde. Im Rahmen einer live übertragenen Performance wurde sie erst sachgerecht in eine speziell angefertigte Transportkiste verpackt, und dann – aufgrund der Größe der Arbeit – aufmerksamkeitswirksam und mühevoll von der Gruppe über die Düsseldorfer Königsallee hin zu einer Gala der Immobilienfirma Catella überführt. Dort wurde die Arbeit den Standards des Arthandlings entsprechend entpackt und unter Unglauben der Zuschauer in die Ausstellung der Studierenden integriert.
Diese Arbeit kritisiert mit Witz und Schärfe die Kommerzialisierung von Kunst im Kontext von Immobilienprojekten und ihre Rolle als Marketinginstrument. Ferner initiiert sie eine aufgeheizte Diskussion über Fragen des Eigentums, Zugang und Ausschluss im Kunst und Stadtkontext. Nebenbei, aufgrund der fachlichen Präzision und Durchführung, schafft sie aus der meist nicht gesehen “Sorgearbeit”, die um ein vermeintlich wertvolles Kunstwerk herum im Schatten geleistet wird, eine fast poetische Choreographie. Letzlich zeigt die Aktion auch auf, wie all jene Künstler, die nicht ein Prestige wie bspw. Andreas Gursky haben, jene die nicht das Privileg haben an einer Kunstakademie studieren zu können, ihre eigene künstlerische Produktion ermöglichen: Im Schatten der Meister in prekären Arbeitsverhältnissen.